Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE 1. September 2023
Heute kommt Papst Franziskus in Ulan Bator an, der Hauptstadt der Mongolei. Was bewegt ihn, in dieses ferne Land zu reisen, das zwischen China und Russland liegt? Er ist der erste Papst, der das nomadische Land mit seinen 3,3 Millionen Einwohnern besucht. Die katholische Kirche ist in dem buddhistischen Land eine winzige Minderheit mit knapp 1.500 Mitgliedern und nur neun Pfarren. Die meisten Priester kommen aus dem Ausland. Erst seit dem Ende der Sowjetunion vor 30 Jahren können dort christliche Gemeinden entstehen. Dabei war das Christentum vom 7. bis ins 14. Jahrhundert in Zentralasien bis in die Mongolei verbreitet, danach verschwand es fast völlig.
Mit seiner Reise in die Mongolei setzt Papst Franziskus ein Zeichen der Hoffnung. Er will den Gläubigen Mut machen. Hier wächst die Kirche. Die christlichen Sozialprojekten helfen Menschen in großer Armut. Der Papst sucht das Gespräch mit den anderen Religionen. Zudem ist die Mongolei eine Brücke zwischen Russland und China. In beide Länder kann Franziskus derzeit (noch) nicht reisen. Beide aber könnten sich mehr für den Frieden in der Welt einsetzen. Mit dieser Hoffnung kommt er in die Mongolei