Am Nationalfeiertag lädt der Wiener Stephansdom, der als „Nationalkirche“ Österreichs nach dem Wiederaufbau empfunden wird, zur traditionellen „Österreich-Feier“. Der Festgottesdienst, der ein Zeichen für Heimat, Vaterland und die bürgerliche Gemeinschaft setzt, findet am 26. Oktober um 17.00 Uhr statt.
Kardinal Schönborn wird beim Festgottesdienst den Apostolischen administrator und designierten Erzbischof Josef Grünwidl vertreten und der feierlichen Liturgie vorstehen. Traditionell wird dabei die große Solidarität der Bundesländer beim Wiederaufbau des Domes nach dem Zweiten Weltkrieg gewürdigt. Die Feier wird in diesem Jahr durch die großzügige Unterstützung der Wiener Bauinnung ermöglicht, die damit die Bedeutung des Baugewerbes für den Wiederaufbau des Landes unterstreicht.
Die Kirchenmusik nimmt einen zentralen Platz ein. Hauptwerk ist in diesem Jahr Franz Schuberts Messe in B-Dur.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Ehrung von Johann Strauß (Sohn), dessen 200. Geburtstag am 25. Oktober weltweit Jubiläen motiviert. Im Rahmen der Feier erklingt Strauß‘ berühmteste Komposition, der Walzer „An der schönen blauen Donau“. Dieses Werk wird unmittelbar nach der Bundeshymne „Land der Berge“ gespielt. Der „Donauwalzer“ erfährt damit eine tiefere Sinngebung, da er bereits zur Zeit seiner Entstehung und nach der Befreiung Österreichs vor 70 Jahren als „insgeheime Hymne“ zur Aufrichtung der Bevölkerung galt.
Zur Gabenbereitung wird ein seltenes Ave Maria von Rudolf Weinwurm gesungen, das dieser nach einem Gedicht von Kaiserin Elisabeth („Sisi“) komponiert hat. Weinwurm leitete im Februar 1867 die Uraufführung des „Donauwalzers“.
Der Gottesdienst wird mit feierlichen Bläserfanfaren und den gesungenen Mariazeller-Rufen eröffnet. Dem schließt sich eine Lichterprozession durch den Dom an, begleitet von traditionellen Marienliedern. Den Abschluss der Feier bildet das feierliche Geläut der Pummerin, der größten (Marien-)Glocke Österreichs, die „dem Frieden in Freiheit“ geweiht ist.