Theologe Clemens Sedmak warnt vor wachsender Kluft zwischen Kirche und Gesellschaft. Risiko der Kirche als Sekte und fordert "institutionelle Demut" nach Missbrauchsskandalen
Der renommierte Theologe Clemens Sedmak warnt vor einer zunehmenden Kluft zwischen der Kirche und der Gesellschaft. Um einer Sekten-Werdung entgegenzuwirken, sollte die Kirche Themen wie Menschenwürde und Gemeinwohl in den Vordergrund stellen, anstatt sich auf Attraktivität zu konzentrieren. Die Kontroverse um Abtreibung zeigt die tiefe Spaltung zwischen Kirche und Gesellschaft.
Sedmak nennt Papst Franziskus als Hoffnungsträger und mahnt die Kirche zur institutionellen Demut angesichts der Verluste an Glaubwürdigkeit durch Missbrauchsskandale. Religiöse Traditionen sollten das Gewicht des Lebens vermitteln, doch die Kluft zwischen der Lehre der Kirche und den Vorstellungen der Gesellschaft erschwert diesen Dialog. Sedmak plädiert dafür, die Idee der Menschenwürde zu betonen, um Gemeinsamkeiten zu finden.
Er unterstreicht die Bedeutung von Bildung und Diskurs im Religionsunterricht. Sedmak warnt vor Schwierigkeiten im Umgang mit Mehrdeutigkeiten und fordert die Kirche auf, Konflikte intern zu lösen und sich nicht selbst in den Mittelpunkt zu stellen.