In St. Gabriel feierten die Steyler Missionare ihr 150-jähriges Bestehen unter dem Motto "Der Geist weht im Wind der Interkulturalität". Generalsuperior P. Anselmo Ribeiro betonte die Notwendigkeit einer Kirche, die Vielfalt lebt und sich dem Zuhören und Lernen von anderen Kulturen öffnet. Das Fest würdigte die Ordensgeschichte und bat um Vergebung für vergangene Fehler.
Die Steyler Missionare (Gesellschaft des Göttlichen Wortes – SVD) feierten am Pfingstsonntag ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum in St. Gabriel. Rund 500 Freunde und Weggefährten kamen zum Festgottesdienst mit Generalsuperior P. Anselmo Ribeiro SVD in die Heilig-Geist-Kirche, deren 125-jährige Weihe ebenfalls gewürdigt wurde.
Generalsuperior Ribeiro betonte in seiner Predigt die zentrale Rolle der Interkulturalität: „Pfingsten zu feiern bedeutet, sich dem Geist zu öffnen, der uns in Vielfalt vereint.“ Er hob hervor, dass der Heilige Geist „im Wind der Interkulturalität“ weht und eine Kirche fordert, die alle Sprachen spricht und alle Gesichter Gottes willkommen heißt. Dies zeige, dass Gott durch Vielfalt kommuniziert, nicht trotz ihr. Wahre christliche Gemeinschaft erfordere nicht Einheitlichkeit, sondern die Anerkennung des anderen als von Gottes Geist erfüllten Bruder oder Schwester.
Die Steyler Missionare zeichne Interkulturalität durch das Lernen voneinander und die Bereitschaft aus, sich von anderen Kulturen im eigenen Glauben beeinflussen zu lassen. Ribeiro unterstrich: „Die Kirche wird nur dann missionarisch sein, wenn sie bereit ist, zuzuhören und von anderen Völkern, Sprachen und Kulturen zu lernen.“ Die Mission geschehe durch Gesten des Willkommens und des Respekts, nicht durch Dominanz.
Provinzial P. Christian Stranz SVD erinnerte an die mutige Gründung des Ordens durch Arnold Janssen. Das Jubiläumsjahr bot auch Anlass, Verantwortung für Fehler der Vergangenheit zu übernehmen und um Vergebung zu bitten, wo Vertrauen missbraucht und Menschen verletzt wurden.
Die Verbundenheit der von Steyler Missionaren betreuten Pfarreien zeigte sich in der Gabenbereitung, bei der symbolische Gegenstände wie ein Kompass oder ein Notenblatt zum Altar gebracht wurden. Am Ende des Festes dankte der Generalsuperior allen Beteiligten. Die Steyler Missionsschwestern gratulierten ihren „älteren Brüdern“ mit einer Geburtstagstorte und Ständchen. Workshops am Vormittag boten zudem vielfältigen Austausch zu den Steyler Dimensionen wie Bibel, Medien und Gerechtigkeit.