30 Jahre in einem Buch
30 Jahre in einem Buch
Die Kirche von Wien würdigt ihren langjährigen Erzbischof mit einem beeindruckenden Werk.
Die Erzdiözese Wien hat Kardinal Christoph Schönborn mit einer außergewöhnlichen Geste von Dankbarkeit überrascht. Ein monumentales Buch von 1200 Seiten wurde ihm kürzlich überreicht – ein beeindruckendes Werk, das fast drei Jahrzehnte seines engagierten Wirkens als Erzbischof von Wien würdigt. Allein schon sein schieres Volumen macht diesen Band zu etwas Besonderem. Er ist eine umfassende Dokumentation in Bild und Text von Kardinal Schönborns Dienstzeit und versammelt eine Fülle persönlicher Erinnerungen. Eva-Maria Schmidbauer überreichte das Buch im Namen der Erzdiözese. Es enthält rund 500 Erinnerungen verschiedener Menschen an Begegnungen mit Kardinal Schönborn. Die Einträge berichten von zufälligen Begegnungen mit dem Kardinal, über Erinnerungen seiner Mitarbeiterinnen, Pfarrbesuchen bis hin zu seiner Verbundenheit mit Mitarbeitern der MA 48. Diese wurde bei der Buchübergabe von Josef Thon, Leiter der MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark der Stadt Wien vertreten.
Die einzelnen Erinnerungen wurden ursprünglich auf der Jubiläumswebseite gesammelt und durch rund 100 weitere Beiträge aus verschiedenen Schulen ergänzt. Den Abschluss dieses umfangreichen Werkes bilden Gebete für den nunmehr emeritierten Erzbischof, die auf der Webseite hochgeladen wurden und nun in "Kettenform" Teil dieser besonderen Hommage sind.
In seinem Vorwort schreibt Delegat Nikolaus Krasa an den Kardinal gerichtet: "Was hier vor Dir liegt ist ein dickes Buch geworden. Rund 500 Einträge sind auf unseren Aufruf hin eingegangen. In jedem Jahr dieser besonderen Chronik Deiner Amtszeit als Erzbischof von Wien findet sich ein Eintrag." Er hebt hervor, dass dies eng mit der Persönlichkeit Kardinal Schönborns und seiner einzigartigen Art, Menschen zu begegnen, zusammenhängt. Krasa betont Schönborns große Stärke, auf Menschen zuzugehen, sie in ihrer Lebenssituation "abzuholen", ihnen sein Ohr und Herz zu öffnen und ihnen das Gefühl zu geben, gut aufgehoben zu sein. Er berichtet von sichtbaren Veränderungen, die solche Begegnungen in Menschen bewirkt haben. Krasa weist auch darauf hin, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen Kardinal Schönborn stets ein besonderes Anliegen waren und sind. Er lebe nicht nur die horizontale, sondern auch die vertikale Dimension seines bischöflichen Leitspruchs "Vos autem dixi amicos" – "Ich aber habe euch Freunde genannt". Dies sei wohl auch der Grund dafür, warum er mit seiner Diözese einen Weg gegangen sei, der unter den Leitbegriffen "Mission" und "Jüngerschaft" beide Dimensionen seines Wahlspruchs aufgreift: aufeinander zugehen, einander zuhören und das Wertvollste des Lebens, die Christusbeziehung, miteinander teilen.
Der emeritierte Erzbischof zeigte sich bei der Überreichung sichtlich überrascht und hocherfreut über diese einzigartige Dokumentation und die Vielzahl der Erinnerungen. Er erzählte, dass er als Weihbischof noch die Zeit gehabt habe, regelmäßig Tagebuch zu führen. Dies sei jedoch nach seiner Ernennung zum Erzbischof nicht mehr möglich gewesen. Umso schöner sei es für ihn nun, diesen umfassenden Rückblick auf seine dreißig Jahre im Dienst der Kirche von Wien in Händen halten zu können. Einblicke in die Einträge finden Sie hier online.