Die KHG Wien stellt sich ein auf Wachstum - eine Liste mit Neuerungen für’s nächste Jahr ist bereits in der Pipeline!
Andere Stellschrauben sind größer: Seit einigen Jahren setzen wir in der Welcome Week alle Segel auf das Einladen und herzliche Empfangen neuer Studierender. So auch am KHG-Tuesday “Prep”, dem ersten unserer großen wöchentlichen Community-Events. Wie immer beim KHG Tuesday gab es selbstgekochtes Essen, Impuls und Austausch. Heuer war er aber nicht mehr nur Ort zum Wiedersehen nach den langen Ferien. Erstmals haben wir den KHG Tuesday auch zum Vision Casting genutzt: “Alle Studierenden erfahren Kirche als Ort echter Gottesbeziehung und wissen, wie sie auch nach dem Studium im Glauben wachsen und anderen Hoffnung schenken können.” So lebendig, wie P. Simon als KHG-Leiter diese Vision hergeleitet und ausbuchstabiert hat, wurde das Warum der KHG für alle greifbar. Nach einem konstruktiv-kritischen Austausch unter den mehr als 60 Anwesenden in rund zehn Tischgruppen wurde nochmal ausgiebig der Resonanzraum im Salon geöffnet - und die Stimmen der jungen Menschen haben eine beeindruckend persönliche Identifikation sichtbar werden lassen. Es wurden eine Motivation und Freude im Salon freigesetzt, die wohl alle Anwesenden beflügelt hat! Rund 25 Studierende engagierten sich in den Tagen danach bei der KHG Welcome Week, u.a. am Stand der Hochschulseelsorge am Campus der Uni Wien, begrüßten Erstsemester, luden in die KHG ein oder haben einfach ihre Zeit für Begegnung und ihr Lächeln zur Ermutigung geschenkt.
Die Studierenden, die schon seit einigen Semestern dabei sind, nehmen wahr, dass wir ganz bewusst unseren Stil, Kirche zu sein, weiterentwickeln. Sie spüren, dass wir ihnen jedes Jahr neue Räume für Mitverantwortung und Mitgestaltung geben – und sie ergreifen diese Räume, während wir sie unterstützen! Beim Musiker/innentreffen, beim Crafting-Club, beim Großen Gebetsabend.
Zugleich beobachten wir – auch als KHG - eine vermehrte Gottessuche der GenZ. Deutlich größer als in den letzten Jahren ist die Offenheit junger Studierender gegenüber Glaubensfragen und Kirche: Manche Erstsemester suchen uns gezielt auf, z.B. am Stand der KHG im Uni-Hauptgebäude, oder entdecken uns auf Instagram. Andere werden durch die herzliche Begrüßung und Einladung neugierig – und selbst junge Menschen, die mit Kirche nicht viel anfangen können, zeigen sich beeindruckt und dankbar darüber, dass und wie wir präsent waren! "Danke, dass ihr hier seid!”, “Ihr habt so eine schöne Ausstrahlung!”, “Es ist cool, dass man mit euch so offen über Kirche reden kann” - “Danke, dass ihr euch so viel Zeit für Begegnung nehmt”... Es sind nur einige der Worte, die wir während des Stand-Dienstes gehört haben. Etliche von ihnen haben wir in den Tagen darauf in der KHG wieder getroffen – junge Leute, nicht wenige unter ihnen gar nicht kirchlich sozialisiert, die einfach da sind, weil sie auf der Uni angesprochen wurden. Das berührt uns besonders.
Wir bereiten uns als KHG sehr bewusst auf Veränderungen und wachsenden Zulauf vor. Die Studierenden spüren auch hier, dass etwas im Kommen ist und sie wollen diese Welle mit surfen! Das wiederum ist natürlich total ermutigend für unsere Arbeit. Natürlich ist es manchmal auch ein Spagat: Wo neue Leute dazustoßen, könnte ja die Notwendigkeit entstehen, dass Gewohntes sich ändert... und das kann Unbehagen bereiten.
Unsere jungen Leute sind aber meist recht flexibel: Sie sind bereit, sich von einem Denken zu verabschieden à la “wenn Neue hinzukommen, wird mir etwas weggenommen”. Sie entdecken vielmehr die Freude darüber, dass wir als kirchliche Weggemeinschaft etwas Großes zu geben haben. Orte der inneren Stärkung durch Gemeinschaft und Stille wie sie heute einfach selten zu finden sind; oder Inhalte, die Sinnfragen ein Zuhause und Raum für aktive Auseinandersetzung geben; oder eine Feierkultur, die erst ohne Betäubung so richtig erfüllt.
Diese Entdeckung zu fördern, dass wir als Kirche einen Schatz zu heben und auch zu geben haben, das ist uns als Team ein zentrales Anliegen. Klar, auch die Scham als "altbackene Minderheit” ist manchmal da, denn nicht selten wird man als junger Christ in eine solche Schublade gesteckt - oder steckt sich vorsorglich selbst hinein.