"Ari Rath war ein leidenschaftlicher Friedensstifter, herausragender Journalist und großer Freund Österreichs". Mit diesen Worten würdigte Kardinal Christoph Schönborn den früheren Chefredakteur der "Jerusalem Post",
"Ari Rath war ein leidenschaftlicher Friedensstifter, herausragender Journalist und großer Freund Österreichs". Mit diesen Worten würdigte Kardinal Christoph Schönborn den früheren Chefredakteur der "Jerusalem Post",
Wiener Erzbischof würdig den 92-jährig verstorbenen früheren Chefredakteur der "Jerusalem Post".
"Ari Rath war ein leidenschaftlicher Friedensstifter, herausragender Journalist und großer Freund Österreichs". Mit diesen Worten würdigte Kardinal Christoph Schönborn den früheren Chefredakteur der "Jerusalem Post", der am Freitag, 13. Jänner 2017 im Alter von 92 Jahren in Wien gestorben ist. Rath habe trotz all seiner schrecklichen Erfahrungen im Holocaust "sehr viel Gutes für das Verhältnis zwischen Israel und Österreich getan, wofür wir nur dankbar sein können". Gleichzeitig erinnerte der Wiener Erzbischof an seine "eindrucksvollen Bemühungen für ein Miteinander von Juden und Palästinensern, von Israel und Palästina". "Friedensstiften war sein großes Anliegen", so der Kardinal im Interview mit "Kathpress".
Für den Rektor des Österreichischen Hospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar, ist mit Rath ein "ganz großer, lieber" Mensch gestorben. "Ich werde dich vermissen in dieser Welt der tönenden, inhaltsleeren, visionslosen Stimmen", so Bugnyar auf seiner Facebook-Seite. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, würdigte Rath als "unermüdlichen Kämpfer" für Toleranz und Versöhnung. Als international bekannter Journalist und ehemaliger Herausgeber der Washington Post habe seine Meinung großes Gewicht in der Gesellschaft gehabt.
Rath wurde 1925 im 9. Wiener Gemeindebezirk geboren. 1938 zwang ihn die Nazi-Herrschaft zur Flucht. In seiner neuen Heimat Palästina gründete er mit Gleichgesinnten den Kibbuz Hamadia im Norden Israels. Dort verbrachte er anschließend 16 Jahre seines Lebens und studierte Volkswirtschaft, Zeitgeschichte und wurde schließlich Journalist.
Mit knapp 30 Jahre heuerte er 1957 als Redakteur der "Jerusalem Post" an und legte den deutschen Vornamen Arnold endgültig ab, um künftig als Ari Karriere zu machen. Von 1975 bis 1989 war er dort Herausgeber und brachte eine liberale Linie in die Zeitung.
Ari Rath zählte auch zum engeren Kreis rund um den ersten israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion und war auch mit dem erst vor wenigen Monaten verstorbenen Shimon Peres (Präsident von 2007 bis 2014) und dem 1995 ermordeten Präsidenten Yitzhak Rabin in engstem Kontakt.
Seinen Lebensabend verbrachte er im Wiener Maimonides-Heim. Ob er sich wieder als Österreicher fühle, wurde er einmal gefragt. "Nein. Alles, was mir lieb war, wurde mir 1938 genommen, weil ich Jude war", lautete die Antwort. Dennoch nahm er im Jahr 2007 wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an.
In den Jahren 2013 und 2014 trat Rath bei der zeitgeschichtlichen Produktion "Die letzten Zeugen" von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann am Wiener Burgtheater in Erscheinung. Diese wollte die Novemberpogrome 1938 thematisieren und verarbeiten. Sie wurde auch beim Berliner Theatertreffen gezeigt.
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