Dank 143,7 Millionen Euro Spenden unterstützt „Kirche in Not“ notleidende Christen weltweit, von der Ukraine bis Afrika.
Die internationale Hilfsorganisation „Kirche in Not“ konnte im Jahr 2023 bemerkenswerte 143,7 Millionen Euro an Spenden sammeln, um notleidende Christen in über 138 Ländern zu unterstützen. Trotz globaler wirtschaftlicher Herausforderungen und Preisanstiege blieb das Spendenaufkommen nahezu stabil im Vergleich zu den 146 Millionen Euro des Vorjahres. Die großzügigen Beiträge stammen von etwa 360.000 privaten Spendern weltweit, wobei allein aus Österreich 3,1 Millionen Euro beigesteuert wurden.
Vielfältige Unterstützung in Kriegs- und Krisenregionen
Mit den gesammelten Geldern konnten 5.573 Projekte realisiert werden, die bedürftigen Christen konkret, schnell und unbürokratisch Hilfe bieten. Herbert Rechberger, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Österreich, betonte die Bedeutung der Spendenbereitschaft der Österreicher: „Dass so viele Österreicherinnen und Österreicher gerne mit den Menschen teilen, die wenig haben und in Not sind, ist ein Zeichen der Hoffnung.“
Ein Großteil der Unterstützung floss in die Ukraine, die allein 7,5 Millionen Euro erhielt. Afrika war ebenfalls ein Schwerpunkt, wo rund ein Drittel der Projektausgaben eingesetzt wurden. Auf diesem Kontinent lebt ein bedeutender Anteil der katholischen Gemeinschaft: jeder fünfte Katholik, jeder achte Priester, jede siebte Ordensfrau und ein Drittel der Priesterseminaristen weltweit. Weitere Gelder gingen in den Nahen Osten, nach Asien und Ozeanien sowie nach Lateinamerika.
Schwerpunkte der Hilfsprojekte
Die größten Ausgabeposten der Hilfsprojekte waren Bauhilfen und Transportprojekte. Spendengelder wurden vor allem für den Wiederaufbau und die Renovierung von Kirchen, Klöstern und Gemeindezentren verwendet. Darüber hinaus wurden Fahrzeuge wie Autos, Motorräder, Fahrräder, Busse und Boote angeschafft, um kirchlichen Mitarbeitern den Zugang zu oft schwer erreichbaren Gemeinden zu ermöglichen.
Ein weiterer wichtiger Bereich war die Nothilfe, die 11 Prozent der Spendengelder ausmachte. Diese Hilfe ging in so viele Länder wie nie zuvor, darunter auch das Heilige Land, wo die christliche Minderheit unter den Folgen von Terror und Krieg leidet. 2023 erhielt jeder zehnte Priesterseminarist weltweit Unterstützung von „Kirche in Not“, und fast zwei Millionen Mess-Stipendien wurden verteilt, um Priester finanziell zu unterstützen.
„Kirche in Not“
„Kirche in Not“ ist eine katholische Hilfsorganisation, die 1947 als Solidaritätsaktion für Vertriebene gegründet wurde. Seit 2011 ist sie eine Päpstliche Stiftung. Die Organisation hilft Christen, die unter Unterdrückung und Verfolgung leiden, und unterstützt dort, wo finanzielle Mittel für die Seelsorge fehlen. Die internationale Zentrale hat ihren Sitz in Königstein im Taunus, und es gibt 23 Nationalbüros, darunter eines in Wien.