Kardinal Schönborn betont bei der Eröffnung der Ausstellung "In aller Freundschaft" im Dom Museum Wien die tiefe Bedeutung von Freundschaft. Dommuseum-Direktorin Schwanberg lädt mit der Schau dazu ein, sich berühren und zugleich zum Nachdenken anregen zu lassen
Bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung „In aller Freundschaft“ im Dom Museum Wien am Donnerstagabend hob Kardinal Christoph Schönborn die zentrale Bedeutung von Freundschaft für das menschliche und gesellschaftliche Leben hervor. „Freundschaft ist das Lebenselixier“, erklärte der Wiener Erzbischof und verwies auf sein bischöfliches Motto „Vos autem dixi amicos“ („Vielmehr habe ich euch Freunde genannt“) aus dem Johannesevangelium. Dieses stehe im Zeichen von Vertrauen, denn „ohne Vertrauen gibt es keine Freundschaft“. Der Kern von Freundschaft liege im gegenseitigen Wohlwollen, was Schönborn mit dem lateinischen Begriff „Benevolentia“ verdeutlichte. Freundschaften, betonte er, könnten lebenslange Bindungen zwischen Männern, Frauen oder auch zwischen Mann und Frau sein. „Eine Ehe ohne Freundschaft ist ziemlich traurig“, fügte er hinzu.
Neben der persönlichen Dimension betonte Schönborn auch die politische Relevanz von Freundschaft. So sei die Gründung der Europäischen Union unter anderem aus der Freundschaft führender Politiker wie Robert Schuman, Alcide De Gasperi und Konrad Adenauer entstanden. Der Wiener Gemeinderat Peko Baxant (SPÖ) unterstrich in seiner Rede, dass auch unter Politikern unterschiedlicher Parteien echte Freundschaften bestehen.
Dommuseum-Direktorin Johanna Schwanberg erklärte, dass die Ausstellung nicht nur berühren, sondern auch irritieren solle, indem sie die Ambivalenz des Themas zeigt. Die Ausstellung „In aller Freundschaft“ ist bis 24. August 2025 zu sehen und wird durch einen umfangreichen Katalog ergänzt, der unter anderem ein Interview mit Kardinal Schönborn enthält.
Informationen und Tickets unter: www.dommuseum.at