Jedes neue Attentat mache deutlich, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf, sagte Kardinal Schönborn.
Jedes neue Attentat mache deutlich, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf, sagte Kardinal Schönborn.
Mindestens 23 Christen wurden bei Überfall auf Bus getötet.
Tief betroffen und entsetzt über den jüngsten Anschlag auf koptische Christen in Ägypten hat sich Kardinal Christoph Schönborn gezeigt. Sein Gebet und sein Mitgefühl seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, so der Kardinal am Freitag, 26. Mai 2017, gegenüber der Katholischen Presseagentur "Kathpress".
Bewaffnete Männer griffen am Freitag nahe der Stadt Al-Minya einen Bus mit koptischen Christen an und töteten mindestens 23 Menschen. Internationalen Medien zufolge soll es zudem rund zwei Dutzend Verletzte geben.
In dem Bus saßen 55 Kopten. Sie waren unterwegs zum Kloster Anba Samuel in der Provinz Al-Minya, einer Hochburg der Kopten, die 250 Kilometer südlich von Kairo liegt. Auf der Fahrt wurde der Bus von den Terroristen gestoppt und aus Maschinengewehren beschossen.
Im Dezember 2016 und im April 2017 waren bei Terroranschlägen auf drei koptische Kirchen in Kairo, Alexandria und Tanta insgesamt 75 Menschen getötet worden.
Jedes neue Attentat mache deutlich, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf, sagte Kardinal Schönborn. Er erinnerte gegenüber "Kathpress" daran, dass er im vergangenen Oktober al-Minya besucht hatte und dort mit dem örtlichen Bischof und Angehörigen von jenen Kopten zusammengetroffen war, die in Libyen vom IS bestialisch ermordet wurden. Die Begegnung mit den Christen vor Ort hätten ihn tief bewegt. Das Christentum vor Ort sei unglaublich lebendig "und genau das Gegenteil von Hass ist dort zu spüren".