Bruder Erich Geir ist für die nächsten drei Jahre als Provinzial „Vater“ für die 102 hiesigen Kapuzinerbrüder.
Bruder Erich Geir ist für die nächsten drei Jahre als Provinzial „Vater“ für die 102 hiesigen Kapuzinerbrüder.
102 Kapuziner wirken in der gemeinsamen Provinz Österreich-Südtirol.
Die Kapuziner in Österreich und Südtirol haben einen neuen Ordensoberen: Bruder Erich Geir wurde zum neuen Provinzial gewählt. Der 71-jährige Tiroler löst Bruder Lech Siebert ab, der das Amt seit 2010 innehatte. Geir steht künftig den 102 Kapuzinern der Provinz Österreich-Südtirol vor. Ihm zur Seite steht der Provinzrat, ein vierköpfiges Leitungsgremium. Die Leitung einer Kapuzinerprovinz wird alle drei Jahre in einer geheimen Wahl gewählt.
In Salzburg tagte seit Pfingstmontag das sogenannte "Kapitel", eine Versammlung von delegierten Ordensmitgliedern, die gemeinsam über wichtige Themen der Provinz berät, entscheidet und den Provinzial wählt. Die Angelobung der neuen Leitung durch Generalminister Bruder Mauro Jöhri fand Donnerstagabend, 8. Juni 2017 statt. Bruder Mauro Jöhri ist Ordensoberer aller 10.500 Kapuziner weltweit.
Als Provinzial ist Bruder Erich Geir für alle Agenden der Kapuziner in Österreich und Südtirol letztverantwortlich und hat der Gemeinschaft wie "Vater und Mutter einer Familie" vorzustehen, so die Eigendefinition des neuen Oberen. Das betrifft personelle, wirtschaftliche, organisatorische genauso wie spirituelle Bereiche.
Der Tiroler trat 1966 in den Orden ein, seine ewigen Gelübde legte er 1975 ab. Seit vielen Jahren begleitet er Kinder und Jugendliche mit Behinderung und ihre Betreuungspersonen als Seelsorger in den Sozialen Diensten der Kapuziner. Darüber hinaus ist er Notfallseelsorger beim Roten Kreuz. Bruder Erich lebte die letzten Jahre in einer Sozialeinrichtung des Ordens in Fügen (Tirol). Mit der Wahl zum Provinzial steht für ihn nun die Übersiedlung nach Innsbruck an, wo sich die Leitung und Verwaltungszentrale der hiesigen Kapuziner befindet.
Ein Provinzial wird auf drei Jahre gewählt und kann einmal in Folge wiedergewählt werden. Die Wahl selbst muss mit absoluter Mehrheit erfolgen. Der Provinzrat wird gleichzeitig mit dem Provinzial gewählt und unterstützt ihn bei der Leitung der Provinz.
"Ich habe keine Angst vor dem Mangel an Berufungen, sondern davor, dass wir nicht hören können, was Gott uns damit sagen will!" so der neugewählte Provinzial in einer ersten Stellungnahme. Themen des aktuellen Provinzkapitels in Salzburg waren die Aufgabe der hiesigen Kapuziner im 21. Jahrhundert, Schwerpunktsetzungen einzelner Klöster sowie strukturelle und gemeinschaftliche Fragen. "Wir sind 102 Brüder und viele von uns sind über 70 Jahre alt," so der neue Provinzial. "Unsere jüngeren Mitbrüder sollen hier einen guten Platz für aktives Leben im Sinne unseres Ordens haben. Gleichzeitig ist es mir wichtig, dem älteren Teil der Gemeinschaft einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen." Glaubwürdigkeit in Leben und Spiritualität sei ihm besonders wichtig.
In die Amtszeit von Geirs Vorgänger Lech Siebert fielen eine Reihe wichtiger Vorgänge: Intern wurde die Auseinandersetzung der Kapuziner mit ihrem Grundauftrag sowie personelle und inhaltliche Schwerpunktsetzungen bei Standorten forciert. Weitere wichtige Ereignisse waren die Sanierung der Wiener Kapuzinerkirche, die Seligsprechung des in Innsbruck begrabenen Kapuziners Thomas von Olera und eine Forcierung der Jugendarbeit. Nicht zuletzt erfolgte auch 2011 die Fusion der Provinzen Österreich und Brixen zur nunmehrigen Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol.
Kapuziner: