Der Wiener Jesuitenpater Iwan Sokolowsky, langjähriger Berater der Päpstlichen Kommission für den interreligiösen Dialog sowie Dozent für islamische Tradition der Mystik am Päpstlichen Institut für islamische Studien.
Der Wiener Jesuitenpater Iwan Sokolowsky, langjähriger Berater der Päpstlichen Kommission für den interreligiösen Dialog sowie Dozent für islamische Tradition der Mystik am Päpstlichen Institut für islamische Studien.
Referent bei Kärntner Priestertag.
Bessere Vermittlung des Christentums an Andersgläubige, jedoch auch mehr Kompetenz über den Islam hat der Wiener Jesuit Iwan Sokolowsky von Priestern eingefordert. Katholische Geistliche sollten zum Islam "Fachwissen, das über das Zeitungswissen hinaus geht" besitzen, um nicht Vorurteile zu übernehmen und weiterzutransportieren, sagte der langjährige Berater der Päpstlichen Kommission für den interreligiösen Dialog, der auch Dozent für islamische Tradition der Mystik am Päpstlichen Institut für Islamische Studien war, am Dienstag 9. Jänner 2018 beim Priestertag der Diözese Gurk-Klagenfurt im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje, der unter dem Motto "Christen und Muslime" stand.
Das Miteinander von Christen und Muslimen sei ein gesellschaftspolitisch aktuelles Thema, auf das zudem auch Papst Franziskus immer wieder zu sprechen komme: Wiederholt habe der Pontifex dazu aufgerufen, "als Christen Interesse am Islam zu zeigen und aufeinander zuzugehen", sagte der Dialog- und Ostkirchen-Experte laut einem Bericht der Diözese Gurk-Klagenfurt.
Wichtigste Voraussetzung für das Gelingen dieses Miteinanders sei es, ausreichend Wissen um die jeweils eigene Religion und Kultur zu besitzen, erklärte Sokolowsky. Vor allen von Priestern werde erwartet, Andersgläubigen die Inhalte ihres Glaubens und die vom Christentum verkündete Botschaft vernünftig erklären zu können. Es gelte, "auskunftsfähig darüber zu sein, woran Christen glauben, Bescheid zu wissen über das christliche Verständnis von Sakramenten, christliche Symbolik, die Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede der Religionen".
Doch auch zur Befassung der Darstellung des Christentums im Koran riet der Ordensmann: An vielen Stellen im heiligen Buch der Muslime werde "das freundliche Wesen des Christentums oder die zölibatäre Lebensform besonders gelobt", wobei sowohl die positiven als auch die negativen Darlegungen für katholische Priester auch "Anlass zur kritischen Selbstreflexion" sein könnten.